Die wunderschöne Insel Koh Phangan im Süden Thailands bietet unvergessliche Strände und Entspannung pur. Wir haben uns nach dem Abenteuer Bangkok zum Erholen zurückgezogen und mussten erst einmal wieder lernen, wie das mit dem „gar nichts tun“ eigentlich so geht.

Geschrieben von Julia, kommentiert von Pit

 

Endlich da, endlich Schluss mit Straßenstaub und schlechtem Wetter, so unsere große Hoffnung. Immerhin – Auf der Insel regnete es schon Mal nicht, was an dem besonderen Mikroklima der Inseln liegt – zumindest nicht bei unserer Ankunft. Erschöpft und ungeduscht machten wir uns also auf die Suche nach frischen Baht, was an diesem Sonntag leider nur am Automaten möglich war – 5€ Gebühr tun echt weh! Besorgt euch eine Kreditkarte bei der Santander oder DKB!

Aber nun geht es los: Mit dem Pick Up Taxi hoch nach Haad Salad und endlich in den ersehnten Strandbungalow! Wie unsere thailändischen neuen Freunde schon sagten: Der Süden ist teuer! So kostet die Fahrt hoch ins Resort 200 Baht (ca. 5 €) – pro Person. Da kommt man leider nicht drum rum, aber die Fahrt an sich ist mit ihren Kurven schon ein Erlebnis für sich.

 

Endlich angekommen folgt die Inspektion der neuen Bleibe: Der Bungalow. Von außen so niedlich und mit chilliger Hängematte entspricht so ziemlich dem, was man so gern mit „Außen Hui, Innen Pfui“ beschreibt. Ein Raum, ein Bett, ein Moskitonetz mit Löchern und ein altersschwacher Ventilator. Dieser Ventilator verfügte über keine Rotationsmöglichkeit mehr, sodass er permanent in die falsche Richtung lüftet. Doch der richtige Schock folgte im Bad: Wir wussten das mit der Kaltwasserdusche, aber dass wir fortan unsere „Hinterlassenschaften“ mit einem Eimer Wasser runterspülen mussten und das Toilettenpapier in einen Eimer daneben werfen mussten… Eine Herausforderung! Für knapp 500 Bath (13 €) die Nacht bei „My Way Bungalows“ hieß es für uns nun leider 5 Nächte Nase zu und durch. Und Nein, ein Bungalow am Strand ist alles andere als romantisch, wenn man nachts von Moskitos gefressen wird, Kakerlaken im Bad findet und ab und zu eine Spinne im Bett.  Die Ameisenkolonne an der Wand im „Bad“ (Wir nannten es liebevoll Dschungel-Klo) ist dagegen schon fast sympathisch. Andere tierische Mitbewohner dagegen wie die vielen Katzen, denen es auf unserer Terrasse besonders gefiel und unserem Gecko „Nora“, der immerhin ein paar Insekten wegfraß machten dagegen wirklich Spaß.

Die Kakerlake hat uns drei Tage lang jede Nacht im Bad besucht. Eingenistet hatte das kleine Biest sich zwischen den Fugen. Nach längeren Recherchen habe ich die Schwachstellen dieser Viecher ausfindig gemacht. Kakerlaken sind nachtaktiv und lichtscheu. In jener Nacht wollte uns das kleine Biest in unserm Zimmer besuchen kommen und ist prompt in meine Falle getappt. Ich fing es also ein uns setzte es draußen aus. Die Kakerlake war darüber so verärgert, dass sie mir am helllichten Tag beim Aussetzen hinterhergeflogen kam. Ich sah für die anderen bestimmt aus wie ein kreischendes kleines Mädchen, als ich vor ihr wegrannte.

 

Kurze Zusammenfassung der ersten 5 Tage: Jede Nacht war aufs Neue hart. Das burmesische Personal war mal freundlich lässig, mal lässig desinteressiert – unterm Strich ernüchternd, zu Mal das Essen im Restaurant ziemlich unterdurchschnittlich und lieblos war. Da hat leider auch Essen direkt am Strand nichts mehr genützt und direkt meint hier quasi mit den Füßen im Wasser. Dennoch waren wir an einem wunderschönen Strand wie aus dem Bilderbuch!

 

Ein Lichtblick naht: Wir mieten einen Scooter!

Durch einen Tipp in der Facebookgruppe „Südostasien Backpacker“ kamen wir zu „Ying Yings Kitchen“, deren herzliche Besitzerin uns eine prima Maschine für 150 Baht am Tag vermietete. Auch unsere Wäsche wuschen wir bei ihr (Dank neuen roten Handtüchern unter unseren Sachen wurden leider ein paar Sachen leicht rosa…) Leicht rosa? All meine weißen Sachen sind nun vollständig in Rosa gefärbt! Egal – Dank dem Roller konnte unser Urlaub anfangen! Hier ein paar Tipps, was ihr machen könnt:

 Was kann man auf Koh Phangan so machen?

Mae Haad

Klasse Strand, schwer zu erreichen, Schotterpiste nichts für schwache Nerven aber auf dem Weg dahin stand doch tatsächlich ein Elefant am Wegesrand. Am Strand entsteht gerade ein 5 Sterne Luxusresort und wie es aussieht wird es tatsächlich paradiesisch. Die Piste war tatsächlich sehr gefährlich, weil im Schotter überall spitze Steine waren und es teilweise extremes Gefälle gab. Also perfekt für einen Rolleranfänger wie mich, um zu üben. In Deutschland bin ich bisher noch nie wirklich Roller gefahren.

 

Haad Rin

Der Ort und Strand wo die „Fullmoonparty“ stattfindet könnte so schön sein, wenn nicht so viele heruntergerockte Gestalten am Strand in kläglicher Weise Woodstock imitieren würden. Durchmischt mit verstrahlten Partytouristen, zum Teil frisch von der Schule, die am Ballermann wahrscheinlich besser aufgehoben wären. Das Wasser an diesem eigentlich wunderschönen Strand war leider auch irgendwie „verseucht“ zumindest fing meine Haut an zu Brennen. Der Weg nach Haad Rin ist mit dem Roller Dank Steigungen von 25% allerdings auch ein cooles Abenteuer. Achterbahnfeeling garantiert! Ebenfalls total empfehlenswert als Rolleranfänger. Danach fühlt man sich gleich noch sicherer.

Koh-Phangan-Scooter

 

 

Nachtmarkt in Thong Sala

Klein, fein und täglich! Wir waren bestimmt 4-5 Mal hier um uns für „Nen Appel und nen Ei“ an fantastischem Essen satt zu futtern: Spießchen, Som Tam, Klasse Nudelsuppe und unglaublich leckere Smoothies für 30 Baht – Überfressen garantiert! Mich hat es besonders glücklich gemacht, da ich hier endlich die erträumte Vielfalt gefunden habe.  Doch um das  Sushi habe ich einen großen Bogen gemacht. Auch die anderen Touris geben hier leider nicht gerade ein glänzendes Beispiel ihrer Zunft ab: Auch auf einer Tropeninsel ist ein Bikinioberteil zur Arschfreishorts kein adäquates Outfit für die Innenstadt. Wenn es wenigstens schön aussehen würde, aber leider nein, leider gar nicht. Der Som Tam (Papaya Salat) war mein großes Highlight, schön scharf. Und die Suppen rechts an der kleineren überdachten Halle für 50 Baht wussten mich als Suppenskeptiker sehr zu überzeugen.

 

BBQ Buffet High Mountain in Haad Yao für 189 Baht

Nur „Locals“ da, Som Tam kann man sich selbst machen und es macht irre viel Spaß! Später am Abend hat ein Thai angefangen herrlich schief James Blunt und Konsorten zu singen – herrlich! Unbedingt machen.

 

Du hast doch glatt eines der Highlights vergessen.

Secret Beach

Dieser Strand war definitiv mein Strand-Highlight. Ein malerischer kleiner Strand vermittelt einem das Gefühl sich auf der Karibik zu befinden. Mit Kokosnuss einfach ins Wasser legen und das Leben genießen! Was für Karibik, wir sind doch schon in den Tropen!

 

Am Ende des Strandes befand sich noch eine Bar, welche wir nie vergessen werden. Aber dazu im nächsten Beitrag mehr.