Ein Name wie ein Versprechen – Eine Reise durch Thailand wird selten ohne Chiang Mai auskommen, wenn man die Pauschaltouristen in Pattaya und Pukhet mal ausklammert. Der Norden Thailands wartet mit Teak-Tempeln, Nationalparks und tatsächlich auch Reisfeldern auf und erfüllt viele westliche Asienträume.
Geschrieben von Julia und Pit
Drei weitere Tage Bangkok lagen hinter uns und so nahmen wir den Nachtbus gen Norden. Wie immer mit 12goAsia gebucht kamen wir für ca. 12 € pro Person im VIP Bus weg, was VIP Bus in Thailand heißt könnt ihr HIER ausführlicher nachlesen. Aber Achtung: Es gibt mehr als ein Terminal in Bangkok von dem Busse nach Chiang Mai abfahren, also unbedingt im Hotel oder Hostel einmal genau drüber schauen lassen, damit es nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt. Tut euch den Gefallen und nehmt ein Taxi zum Busterminal!
Nachtbus von Bangkok nach Chiang Mai
Diesmal war die Reise sehr anstrengend, da schlechte Straßen den Bus unangenehm ruckeln lassen, was und komischerweise auf dem Weg nach Suratthani nicht so sehr gestört hat. Egal, übermüdet aber gespannt kamen wir um ca. 6 Uhr morgens in Chiang Mai an und nahmen sofort ein Songteauw in unser Hotel. Der Preis von 100 Baht war uns dann schon wieder egal, da wir einfach nur müde waren und mit unseren Rucksäcken nicht groß Preise vergleichen wollten.
Mafiahotel im Shoppingkomplex
Wir sollten im Hotel Baan Din Ki einkehren, etwas außerhalb der Altstadt. Es stellte sich heraus, dass das Hotel in einem riesigen Gebäudekomplex untergebracht war, der neben viel Leerstand auch ein Shoppingcenter mit exzellentem Food Court im Basement beinhaltete. Das wussten wir zu dem Zeitpunkt jedoch noch nicht und so war der Schock groß als wir vor dem Komplex abgesetzt wurden, der eher an ein verlassenes Krankenhaus erinnerte als an ein einladendes Hotel. Mich erinnerte das Hotel an die zweite Staffel aus der Zombie-Serie „Fear the Walking Dead“. Da verschanzen sich mehrere Gruppen von überlebenden in einem verlassenen Hotelkomplex. Überall sind noch die Möbel zu sehen, welche an den letzten Abendball erinnerten. Die Musik, welche an Ballmusik aus den 60er Jahren erinnert spielte noch immer. Das einzige, was tatsächlich noch fehlte waren die Menschen. Genauso sieht es in den Etagen dieses Geisterhotels aus. Ganze Etagen sind vom Leerstand betroffen, jedoch stehen noch alte Möbel vom letzten Ball an ihrem Platz. Dazu auf der Bühne sind Mikrofon und Flügel verlassen vorzufinden und die Musik lässt einem Menschen mit viel Fantasie den kalten Schauer den Rücken runter laufen. Ich als begeisterter Liebhaber des Horror-Genres habe es total genossen.
Nicht abschrecken lassen! Egal wo ihr euer Hotel habt, ihr solltet auf jeden Fall mal hinfahren, um das Center in Erdgeschoss zu besichtigen. Alleine schon wegen dem Food Court mit unschlagbar günstigen Preisen voller Spezialitäten der nordthailändischen Küche. Auch die Mall selbst ist nur mit einem Wort zu beschreiben: Verrückt.
Aber zurück zum Hotel: Eine fast leere, riesige Etage eröffnete sich uns und eine kleine Rezeption wurde uns gewahr wo wir immerhin schon mal unser Gepäck unterstellen durften.
Zeitsprung: Endlich eingecheckt fanden wir uns in einem riesigen altmodischen Zimmer mit zwei großzügigen Einzelbetten mit pinken Bettbezügen zur roten Wandvertäfelung und Teppichboden wieder. Wir fühlten uns wie in einem Film über die chinesische Triaden Mafia in vergangenen Jahrzenten und gruselten uns beim Blick aus dem Fenster zu Tode – doch wir wurden schnell warm mit den Annehmlichkeiten die all der Platz uns bot und am Ende würden wir das ganze Definitiv für ein paar Tage als lustige Erfahrung empfehlen. Definitiv! Wo bekommt man schon so ein tolles Filmsetting, bestehend aus Horrorfeeling und Triaden Mafia, in welches man selbst einmal reinschlüpfen darf.
Da uns 17 € die Nacht aber für einen längeren Zeitraum zu teuer waren wechselten wir nach 4 Nächten das Hotel und kamen im Chana Place unter. Mitten in der Altstadt gelegen bietet dieses saubere Hotel mit eigenem Badezimmer für 10 € die Nacht alles was man braucht und macht jedes Hostel absolut überflüssig. Volle Empfehlung dafür.
Einen Scooter in Chiang Mai leihen ohne Risiko
Eine Stadt macht ohne fahrbaren Untersatz nur halb so viel Spaß, zumindest, wenn man mal „raus“ will: Für 200 Baht am Tag kann man sich von sämtlichen Tour Anbietern unabhängig machen und sogar nach Pai fahren. Wir empfehlen „Mhee Nature Travel“ wärmstens, da wir dort einen neuen Roller bekommen hatten, der sogar extrem spritsparend war. Nebenbei kann man dort auch die Wäsche waschen lassen, also keine Scheu, Reisepass als Pfand da lassen und ab die Post. Ach Ja: Internationalen Führerschein nicht vergessen. Die Polizei kassiert 500 Baht ab, wenn man keinen hat, was wir bei einer Kontrolle beobachten durften. Wir hatten einen internationalen Führerschein, was die Verkehrspolizisten zunächst überraschte und dann in beste Stimmung versetzte. Gegenüber dem anderen halben Dutzend wurden wir dann als lehrreiches Beispiel hervorgehoben. Wir haben uns über die Zeit in Chiang Mai und Pai ganze 3 verschiedene Roller geliehen. Zuerst ein schrottreifes Teil, bei dem ich vor jedem Anspringen zu Gott beten musste, dass dies auch wirklich passiert. Danach den spritsparenden roten City-Flitzer, welcher am meisten Spaß bereitet hat. Danach für die Reise nach Pai eine stärkere geländetaugliche Maschine, die bei weitem nicht an den Sitzkomfort des roten City-Flitzers herankam.
Chiang Mai sehen und mögen
An einem neuen Ort angekommen ist natürlich Schritt Eins erst einmal die Umgebung zu Fuß zu erkunden. Nach einem 15-minütigen Fußmarsch von unserem Mafiahotel kamen wir also in der von einer alten Stadtmauer umgebenen Altstadt an und liefen planlos durch die Gegend. Die Restaurants waren hier zum Großteil genauso teuer wie auf Koh Phangan, womit wir das Gerücht „Der Norden ist billiger“ für die touristisch erschlossene Stadt widerlegen müssen. Dies gilt jedoch eben vor allem für die Lokale an den Hauptstraßen der Altstadt, die augenscheinlich auf die Bedürfnisse von Reisenden ausgelegt sind. Dazwischen finden sich unzählige Massagesalons, bei denen man sich ab 150 Baht pro Stunde durchkneten lassen kann, aber Vorsicht: Nicht alle Massagen sind ihr Geld wert. Aber da weißt du besser Bescheid Pit oder?
In Chiang Mai hatten wir zwei unterschiedliche Preisklassen ausprobiert…bzw. tat ich dies. Wir hatten uns zum Ziel gesetzt mal einen Tag alleine die Stadt erkunden zu können. Julia hat sich einem halbtägigen Kochkurs gewidmet, von welchem sie auch noch berichten wird und ich schnappte mir den Roller und ließ den Tag auf mich zukommen.
Pits Tag
Mein Tag begann mit einem kleinen Maleur. Julia hatte sich aus dem Staub gemacht und dabei unser Portemonaie mitgenommen. Ich stand also ohne Geld dar. Ich bin ihr also mit dem Roller auf den Markt gefolgt und habe sie glücklicherweise wiedergefunden. Somit konnte mein Tag doch noch gut werden.
Wat Chedi Luang
Während Julia sich dem Kochkurs widmete nahm ich mir vor den Tag spirituell zu begehen. Ich fuhr zum sehr beliebten Tempel Wat Chedi Luang. Dieser Tempel hat einiges zu bieten und unterscheidet sich doch wieder ein bisschen von dem, was ich bereits in Bangkok bestaunen durfte. Ein kleiner „Mini-Tempel“ ist beispielsweise nur für Männer zugänglich. Der Inthakhin Pillar Vihara besticht durch Protz und atemberaubender Schönheit. Er beinhaltet neben Wandmalereien auch die „Säule“ der Stadt. Warum Frauen keinen Zutritt zu dem kleinen Tempel haben lest ihr einfach selbst auf dem folgenden Bild.
Ich denke spätestens jetzt sollte es allen klar sein warum. 😉
Liebe Damen, ich muss also bitten, sich die folgende Bildgalerie nicht anzuschauen, denn sie zeigt einen Blick ins Innere des Inthakhin Pillar Vihara. Stimmt natürlich nicht! Es dürfen nur keine Damen im Inneren anwesend sein. 😉
Genug der Scherze, jetzt wird es ernst! Ich nahm im Haupttempel an einem Gottesdienst teil. Schon beim Betreten des Tempels wird man förmlich von all der Pracht und Vergoldung umgehauen. Beim Gottesdienst, wo ich selbstverständlich kein Wort verstanden habe, fühlte ich mich dennoch spirituell sehr berührt und nutze die Zeit von über einer Stunde, um in mich zu gehen. Ich ließ mich also von den Worten und Gesängen der Prediger auf eine Art und Weise berühren, was mir zuvor in einer christlichen Kirche nicht widerfahren ist. Aufgeteilt in 2 Sitzflügel saßen links hauptsächlich Mönche aller Altersgruppen und rechts die Besucher. Ich war einer der wenigen Westler im Gottesdienst.
Nachdem ich spirituelle Energie getankt hatte, schaute ich mir die restliche Tempelanlage an. Die Tempelanlage wird auch als Universitätscampus für Mönche genutzt, so besteht die Möglichkeit in einen Austausch mit Mönchen zu gelangen. Die Mönche bieten dieses Programm an, um das eigene Englisch aufzubessern. Der Besucher erfährt im Gegenzug etwas über die Beweggründe und die Kultur der Mönche. Ich war leider zu spät dran, um mich mit den Mönchen unterhalten zu können.
Massage
Nach dem Besuch der Tempelanlage habe ich mich spontan für einen Besuch in einem Massage-Spa entschieden. Ich googelte also, in welchem man eine gute Massage erhält, ohne sich finanziell zu sehr in Unkosten zu stürzen. Empfohlen wurde mir über einen Blog das „Fah Lanna Spa“ zu einem günstigen Preis. Ich fuhr dort also mit dem Roller hin und war direkt begeistert. Ein Luxustempel bot sich mir gleich sobald ich einen Fuß hineinsetzte. Im Blog stand natürlich mal wieder eine völlig veraltete Kosteninformation. So sollte der Spaß anstatt 300 Bath gleich das doppelte kosten, 600 Bath. Umgerechnet sind das knapp 16 €. Für thailändische Verhältnisse absolute Oberklasse. Der gängige Straßenpreis beginnt bei 200 Bath. Ich wollte bewusst etwas mehr ausgeben, da ich in diesem Falle an starke Qualitätsunterschiede glaube. Gerade bei Massagen sollte man nicht zu geizig sein, denn es geht schließlich im deine Gesundheit!
Nach längerem Ringen mit mir selbst habe ich mich dazu durchgerungen und die Kreditkarte gezückt. Ich sollte es nicht bereuen. Zu Beginn wurde ich mit Eistee im Foyer mit Tee versorgt und durfte ein Blatt mit medizinischen Informationen über mich ausfüllen. Zum Schluss des Blattes wählte ich noch den Härtegrad der klassischen Thai-Massage aus. Ich traute mit mehr als die mittlere Stufe nicht zu. Danach wurde ich von meinem Masseur, ja genau Masseur abgeholt. Haha da warst du bestimmt erst Mal enttäuscht… Er führte mich durch das Gebäude, wo mir dann in einem Zimmer die Füße gewaschen wurden. Danach wurde ich in den Massageraum gebracht, wo ich Massagekleidung zum umziehen bekam. Die Massage dauerte eine Stunde. Sie war einfach nur großartig und qualitativ ganz anders, als in einer günstigeren Preisklasse. Der Masseur verstand sein Handwerk und war sehr höflich. Er erinnerte mich durch sein Äußeres und sein Auftreten an den Schauspieler Ken Watanabe als Katsumoto aus dem Film „The Last Samurai“ (Ich hoffe, das kommt jetzt nicht rassistisch rüber, aber er sah wirklich eher japanisch als thailändisch aus). Tiefenentspannt ging ich noch an einem Straßenstand etwas essen und machte mich auf dem Heimweg.
Julias Tag
Ja wie üblich sollte ich meine wohlverdiente Extrawurst braten und so entschied ich mich nach intensivem Flyerstudium für einen Kochkurs (Dessen Namen ich vergessen habe). Zur Orientierung sei gesagt, dass er sich in der mittleren Preisklasse befand und folgendes enthielt: Abholung und wieder Zurückbringung vom Hotel, Warenkunde auf dem Markt, Kochkurs auf einer wirklich wunderschön gelegenen Farm (die ersten 20 Minuten machten wir alle wie wild Fotos) und die Zubereitung der gägigen Thai Gerichte. Auf dem Flyer wurde angepriesen, dass jeder seine Currypaste selbst zubereiten würde, was zur ersten Enttäuschung an diesem Unterfangen wurde. Der eher mittelinspirierende, beinahe respektlos-lässige Kochlehrer zeigte uns die Zubereitung der roten und grünen Currypaste und handelte das Ganze ziemlich lieblos einstudiert ab. Jeder durfte mal mörsern aber die von mir ausgewählte Penagpaste wurde nicht gezeigt. Danach ging es ans Suppe zubereiten, Sticky Rice wurde gezeigt und nachdem wir die Suppen im Rekordtempo runtergeschluckt hatten ging es auch schon weiter. Auf dem Programm stand noch Pad Thai, Pfannengerührtes und das Curry. Das wurde dann aber hinterher zusammen auf den Tisch gestellt, weswegen selbstredend der Großteil des Essens schon kalt war. Die dazu bereits auf den Tellern drapierte Reisportion war mengenmäßig ein schlechter Witz und hätte auf Nachfrage nachgefüllt werden können, was angesichts der eh schon kalten Speisen niemand in Anspruch genommen hatte. Wirklich satt war em Ende auch niemand von uns. Der Larifari-Kochlehrer versuchte uns dann noch sündhaft teure Weiterreisemöglichkkeiten gen Laos einzureden nachem er das nächste Ziel einiger spitzgekriegt hatte und vermieste mir damit noch weiter die Stimmung. (Höhepunkt war wie auf den Bildern zu sehen das Anbraten mich Stichflamme, nicht das Essen).
Fazit: Statt eines unvergesslichen Erlebnisses gab es Fließbandkochen im Schnellverfahren, schlechte und abgenutzte Witze und die Aussage „Der Rest steht im Buch“ (Man bekommt eine gebundene Rezeptbroschüre). Dazu winzige Portionen und eine lieblose Atmosphäre die mir regelrecht den Apetit verdorben hat. Die gut sichtbar aufgestellt Tip-Box habe ich dann demonstrativ ignoriert, 25 Euro waren für das gebotene schon gutes Geld.
Ratschlag: Gönnt euch einen kleinen aber feinen Kochkurs und legt ein Paar Euro drauf, um sicher zu gehen, dass das Erlebnis keinen bitteren Nachgeschmack hinterlässt.
Bevor wir euch unsere Sehenswürdigkeiten-Tipps für Chiang Mai geben, widmet sich der nächste Blogbeitrag unserer Reise nach Pai, Hochburg der Hippies.
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28. Dezember 2016 um 16:06
Da hat sich das Warten ja mal wieder gelohnt. Sehr stimmungsvoller Bericht.