Geschrieben von Pit, kommentiert von Julia

TAG 5

Golden Mountain

Am fünften Tag sind wir auf den berühmten „Wat Saket“ alias „Golden Mountain“ geklettert. An diesem Tag war es sehr heiß und wir trafen am Fuße des Golden Mountain einen Buddha des Glückes. Zu diesem Buddha musste ich selbstverständlich beten und eine Spende leisten.

Für 20 Bath pro Kopf (ca. 50 Cent) ging es vorbei an kleinen Wasserfällen und Gebetsglocken. Der Weg stellte sich als ein wahres Urwaldparadies inmitten der großen Stadt heraus. Persönlich hat uns der recht kurze Aufstieg von 318 Stufen und einem Höhenunterschied von 79 Metern mehr gefallen, als der Tempel mit goldener Kuppel an sich. Kein Vergleich zu meinem geliebten Wat Bowonniwet. Der Aufstieg ist selbst außerhalb der Hochsaison übersäht von Touristen und lässt somit stark an seinem Charme einbüßen. Oben angekommen, bietet sich jedoch eine großartige Aussicht auf Bangkok. Danke für den guten Tipp an Tim! Im Folgenden könnt ihr euch die Bilder in chronologischer Reihenfolge anschauen und somit ein wenig an unserer Reise teilhaben.

 

Im Anschluss haben wir uns, wie so häufig zu Fuß, auf den Weg zum Tempel „Wat Arun“ gemacht. Unterwegs sind wir an einem etwas kleinerem Tempel vorbeigekommen, welchen wir uns natürlich auch kurz ansehen wollten. Hier die Eindrücke.

 

Wat Arun

Für den Wat Arun mussten wir den Hafen erreichen, welcher uns wirklich ausgesprochen gut gefallen hatte. Er besticht mit kleinen Street Food Läden, wo einer leckerer, als der andere ist. Für nur 3 Bath pro Person setzten wir mit einem Boot über den Fluss „Chao Phaya“. Am Wat Arun angekommen, war die Enttäuschung leider sehr groß. Der Tempel ist gerade in Renovierung und sieht mit seinen Gerüsten aus, wie der Kölner Dom. Dafür hat man aber dennoch den vollen Preis von 50 Bath pro Nase hinlegen dürfen, was wir ziemlich unverschämt fanden. Es gibt dort nämlich wirklich nichts Interessantes aus unserer Sicht zu entdecken, weil alles Geschlossen ist und der Tempel eine Baustelle ist. So sind wir direkt wieder mit dem Boot zurückgefahren.

 

Am Abend haben wir uns wieder mit Alina getroffen. Wir sind mit dem Wassertaxi Richtung Siam gefahren und haben sie von der Arbeit abgeholt. Sie arbeitet in einem der Wolkenkratzer des schönen Siams. Pit, du wärst doch am liebsten gleich mit reingegangen :D. Mit ihr sind wir weiter in ihre Wohnsiedlung. Diese ist ein wenig weiter außerhalb, somit sind wir wieder mit dem Wassertaxi ca. 30 Min gefahren. Bei Alina angekommen zeigte sie uns ihre Wohnung. Sie wohnt dort derzeit in der Wohnung eines Freundes, welcher gerade in Europa unterwegs ist. Sie lebt in einem sogenannten „Condo“. Ein Condominium gibt es in Deutschland leider nicht. Es handelt sich hierbei um Wohnanlagen, welche von einem Betreiber geführt werden. Ein Condo in Thailand hat zum Beispiel eigenes Wachpersonal, Pools, Fitnessstudios, usw. Alinas Wohnung ist bei 35 Quadratmetern ein echtes Platzwunder und absolut ausreichend für bis zu 2 Personen. Das Mobiliar ist übrigens im Condo auch stets dabei und umgerechnet kostet der Spaß keine 200€ Miete.

Alina zog sich um und wir machten uns nun auf den Weg in ein Restaurant, um uns mit Alinas Freunden zu treffen. Wie so üblich in Thailand nahmen wir natürlich den Roller…zu dritt. Ja genau, wir fuhren zu dritt auf einem Roller quer durch die vollgestopften Straßen Bangkoks. Adrenalin pur und es macht unheimlich viel Spaß! Ich bewundere Alina für ihre Fahrfähigkeiten!

Roller-Bangkok

 

Das war eins der lustigsten Abenteuer, die wir bisher hier erlebt hatten. Ich muss noch anmerken, dass die Thais auf der „falschen“ Seite der Straße fahren. Im Restaurant angekommen lernten wir eine sehr internationale Truppe aus Thailand, Frankreich und Martinique kennen. Das Essen war typisch Thai und wurde in vielen Schalen und Platten mitten auf den Tisch gestellt. Ich liebe diese Tischkultur! In Deutschland kann ich mich nie entscheiden oder esse immer dasselbe damit ich nicht enttäuscht werde und bin dann wieder traurig was ich alles verpasst habe – Hier kann man so viel auf einmal probieren, es wird nie langweilig und alle werden satt. Herrlich! Alle haben sich daran bedient und hinterher wurde ebenfalls typisch Thai die Rechnung geteilt. Wir haben ca. 120 Bath, also um die 3 Euro pro Person für alles mit Getränken bezahlt. Danach sind wir noch alle zusammen in eine Bar gegangen und haben zusammen ein paar Bier getrunken. Unser Lieblingsbier hier in Thailand heißt übrigens „Leo“ und schmeckt dem Kölsch nicht unähnlich. Alkohol ist in Thailand übrigens vergleichsweise teuer. Find ich sinnvoll, es ist schon pervers, dass Wasser in Deutschland mehr kostet als Bier zum Essen. Hier kann man teilweise 2 Hauptspeisen für den Gegenwert eines Bieres bestellen, die Verhältnisse sind also umgedreht. Chang Bier schmeckt mir eigentlich auch, das bekannteste Bier, es schmeckt etwas spezieller als Leo, aber man bekommt wohl auch einen fieseren Kater davon. Da kann man schon gerne mal für ein Bier bis zu 100 Bath, also 2,5 € bezahlen, was vergleichsweise sehr teuer ist. Am späten Abend fuhr uns Alina mit dem Roller zu einem Bus mit dem wir ca. 45 Min nach Hause brauchten. Dafür haben wir ungefähr 22 Bath gezahlt, also etwas über 50 Cent.

 

TAG 6

Temple of Emerald Buddha

Am sechsten Tag sind wir in die wohl beliebteste Touristenattraktion gegangen, den „Wat Phra Kaew“ (Temple of Emerald Buddha). Er gilt als der wichtigste buddhistische Tempel in ganz Thailand. Den Tempel darf man nur mit langer Hose und einem Oberteil mit Ärmeln betreten. Und Frauen müssen das Dekolletee auch bedecken, ein Schal drüber genügt leider nicht, doch ich hatte zum Glück noch eine Tunika dabei. Lange Hosen trage ich in heißen Ländern eigentlich grundsätzlich um mich vor der Sonne zu schützen, was ich jedem/jeder nur empfehlen kann. Flip-Flops sind ebenfalls unerwünscht. Ich hatte leider eine kurze Hose dabei, jedoch konnte man sich dort „lange Hosen, Röcke oder was man sonst so benötigt gegen ein Pfand von 200 Bath (ca. 5 €) ausleihen. Bei dem unverschämten Preis von 500 Bath (12,50 €) pro Person war das aber auch das Mindeste. Verglichen mit allem anderen Attraktionen ist das mit sehr sehr großem Abstand das Teuerste, was wir uns bisher auf einen Schlag geleistet hatten. Zum Vergleich: Eine Nacht in unserem 4 Sterne Hotel kostete nur 900 Bath für uns beide zusammen. Naja, wir wollten es uns dennoch nicht entgehen lassen, da diese Tempelanlage riesig ist und den berühmten Smaragd Buddha beherbergt. Außerdem gibt es innerhalb dieser Tempelanlage noch ein paar Museen, wie zum Beispiel ein Waffenmuseum. Der Eintritt ist zum Glück mit dem teuren Ticket abgegolten. Wir haben uns über 2 Stunden von dem wunderschönen Tempel mit all seinen Gartenanlagen verzaubern lassen. Außerdem befindet sich dort der alte Königspalast, erbaut im westlichen Stil mit thailändischen Elementen, der bis in die 40er Jahre als königliche Residenz genutzt wurde. Unter dem am 13. Oktober verstorbenen König Bumibhol, der von den Thais zu Recht sehr geliebt und betrauert wird, wurde der Palast jedoch nur noch zu besonderen Anlässen genutzt.

 

Nach dem Highlight des Tages haben wir uns auf den Weg in unser Hotel gemacht, denn nun war es soweit: Wir verlassen unsere Komfort-Zone und ziehen für die letzte Nacht in ein Hostel, um es mal wie ein echter „Backpacker“ zu versuchen – schwerer Fehler! Wie kamen wir nur auf diese unheimlich dämliche Idee?!

Wir waren für den Abend mit unseren beiden Freundinnen aus Bangkok Pai und Gung zum Essen verabredet und wollten danach noch mit Alina und ihrer Clique feiern gehen. Wir haben jedoch sage und schreibe drei Stunden für den Hotelwechsel gebraucht, für den gerade mal knapp über eine Stunde laut Google eingeplant war. Wir haben wie so oft erst die Bushaltestelle nicht gefunden, danach sind wir mit einem Bus in die falsche Richtung gefahren und so ging es munter weiter im Chaos von Bangkok. Das Hostel, was wir dann endlich mal erreicht hatten lag mitten im Nirgendwo und kostete auch noch 16 € die Nacht. Wohlgemerkt im Schlafsaal mit insgesamt 6 Betten! Das „Refill Now Hostel“ war jedoch eine wirklich sehr schöne und saubere Herberge und da zur Zeit Nebensaison ist, waren wir doch ganz alleine in dem Saal; Glück gehabt! Das Hostel bietet jedem Gast einen Spint, um seine Sachen zu verstauen. Daneben gibt es gemeinsame Waschbecken und getrennte (Männer und Frauen) Toiletten und Duschkabinen. Toilettenpapier, Shampoo und Duschgel war vorhanden, was in Hostels keine Selbstverständlichkeit ist, wie wir anhand vieler Rezensionen lesen konnten. Nur die Seife an den Waschbecken hatte gefehlt, was jedoch zu verkraften war, da wir aus unserem Hotel noch abgepackte Seifenstücke hatten. WLAN war selbstverständlich auch vorhanden. Am Abend waren wir beide dann so spät dran und fertig, dass wir leider beide Verabredungen abgesagt hatten und einfach den Abend im Hostel verbracht hatten. Experiment gescheitert? Nicht ganz aber es lohnt sich zu zweit Hotels vorzuziehen, da im Dorm schlafen oft fast genauso teuer ist. Dabei kommt es jedoch auf die Lage an. In diesem Fall haben wir es leider bereut und haben einen schönen Abend in Bangkok verloren. Aber jede Erfahrung macht reicher.

 

Tag 7

Wir haben im Refill Now in Hochbetten geschlafen. Jedoch waren die Matratzen der Betten so groß, die Klimaanlage auf geringster Stufe so stark, dass wir uns doch ein Bett geteilt hatten, obwohl wir es ursprünglich mal anders vorhatten, um den „Hostel-Flair“ zu spüren. Wir haben dennoch fantastisch im Hostel geschlafen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass wir die Einzigen in unserem Schlafsaal waren. Das mit dem Hostel werden wir wohl wo anders noch einmal ausprobieren müssen. 😉 Nach dieser angenehmen Nacht haben wir ausgecheckt und uns danach mit Alina und ihren Freunden in einem burmesischen Lokal zum Essen getroffen. Die Strecke von nur 4 Kilometern haben wir mit dem Taxi zurückgelegt, welches verkehrsbedingt fast 30 Minuten brauchte. Merkwürdigerweise sprang das Taximeter kurz vor dem Ziel wie von Zauberhand nochmal um 30 Baht nach oben, also meiden wir Taxis seitdem wo wir nur können. Das Essen war wieder sehr gut (Stolz verkündete der Wirt, das Huhn sei eben erst geschlachtet worden) und wir gönnten uns danach noch einen Kaffee in einem Café. Danach sind wir netterweise von Alinas Freunden bis zu unserem Bus gebracht worden, welcher uns zum Südbahnhof von Bangkok gebracht hat. Von dort aus haben wir unseren gebuchten Reisebus mit VIP Status Richtung Süden auf die Insel Koh Phangan genommen. Wir zahlten zusammen insgesamt 1266 Bath, also etwa 32 €. Der Bus brachte uns nach Suratthani, um von dort aus mit der Fähre auf die Insel Koh Phangan zu gelangen. Unser Reisebus würde in Deutschland jeden Mobilitätsanbieter in den Schatten stellen. Deutschland scheint hier wieder um Längen rückständiger zu sein, als Thailand es ist. Die Sitze waren großzügig ausgestattet und man hatte jede Menge Beinfreiheit. Eine Fußstütze, sowie die Rückenlehne ließen das „Cockpit“ in ein Bett umwandeln, ohne dabei seinen Vordermann und Hintermann zu nerven. Warum ich von einem Cockpit spreche: Jeder Sitz hatte einen ausklappbaren Bildschirm, auf dem man sich Filme, Musik oder auch Spiele gönnen konnte. Die Belüftung war regulierbar, wir bekamen alle ein Nackenkissen und eine Decke, ein Lunchpaket und Wasser und einen Saft vor der Fahrt und einen nach der Fahrt. Und das Beste: der Sitz war ein Massagesessel! Genau, ein Massagesessel! Er massierte mir auf Knopfdruck den Hintern und den ganzen Rücken – Eine Wohltat bei einer 11 stündigen Fahrt!

 

Wir sind über Nacht gefahren und haben sehr viel geschlafen während der Fahrt – in Deutschland – undenkbar! Morgens in Suratthani angekommen mussten wir uns erstmal zurechtfinden und haben dann um 06:00 morgens einen wahllosen Bus in die Stadtmitte herangewunken. Der Ticketverkäufer im Bus war sehr nett und hat uns an einer Information raus gelassen und der Information erklärt, welches Ticket wir für Koh Phangan benötigen. Bis 08:30 mussten wir auf den Bus warten, welcher uns dann zur Fähre brachte. Die Fähre fuhr dann um 10:00 auf die Insel. Das Ticket für den Bus und die Fähre beträgt 310 Bath, also knapp 8 € pro Kopf. Auf der Insel angekommen, mussten wir nochmal 200 Bath pro Nase für das Taxi zum Bungalow „My Way“ bezahlen. Im Bungalow angekommen überwältigte uns die unglaublich paradiesische Idylle unserer Anlage…

 

Koh-Phagnan-Bungalow

 

…doch das ist eine andere Geschichte…