Geschrieben von Pit, kommentiert von Julia
TAG 3
Am dritten Tag zeigte Bangkok sein anderes Gesicht. In unserer Gegend haben wir sowohl das Backpacker-Viertel, als auch das ärmere lokale Viertel kennen gelernt. Wir haben ganzen Familien unweigerlich beim Alltag, welche in einer garagenartigen Bude sowohl als Lokal, als auch Wohnzimmer genutzt lebten. Das hat mich die ersten Tage besonders überfordert. Vor allem der Anblick der schrecklichen „Chinamafiahäuser“ mit den verwitterten, vergitterten Fensterchen wo man kein Leben mehr drin vermuten würde, die aber dennoch ganz normal bewohnt werden. Dies war ein Kulturschock für mich. Aber die Straßenkatzen und Hunde lebten ebenfalls ganz normal mit und wurden von den Thais gefüttert und mitunter sogar verhätschelt, was mich wiederum glücklich gemacht hat.
Wir schauten uns diesmal das pompöse Geschäfts- und Bankenviertel Siam an, welches mir persönlich am allermeisten gefallen hatte. Du wärst am liebsten gleich für immer dageblieben, gibs doch zu ;). Wir nahmen ein für uns sehr abenteuerlustiges und ungewöhnliches Verkehrsmittel, welches jedoch in Bangkok Gang und Gebe ist* – das Wassertaxi auf dem Kanal. Wir hatten selten so viel Spaß in Bangkok von A nach B zu kommen.
* Nicht ganz, Alina hat erzählt wie selbst ihre thailändischen Kollegen verwundert sind, dass sie damit zur Arbeit kommt und selbst noch nie mit dem Kanalboot gefahren sind.
Aufgrund von mehreren Verirrungen und spätem Aufbruch sind wir erst gegen Abend in Siam angekommen. Somit konnten wir zumindest das ganze Spektakel aus Citylights, Wolkenkratzern und Stromleitungen, welche sich wie Spinnenweben durch die ganze Stadt zeihen bei Nacht genießen.
Da wir die berühmten Einkaufszentren (Malls) besuchen wollten, beschlossen wir am nächsten Tag früher wieder zu kommen.
TAG 4
Am nächsten Tag machten wir uns gleich sehr früh auf den Weg zum Wassertaxi, um dieses nach Siam zu nehmen. In Siam angekommen gingen wir in die zwei großen Malls „Siam Center“ und das „Siam Paragon“, welche so groß waren, dass man sich darin verlaufen könnte. In beiden Malls merkte man sehr schnell, dass hier die Besserverdiener einkaufen gehen. Besser? Spitzenverdiener! Macarons für 3€ von Ladurée, Manolo Blahnik Schuhe (Warum waren die in Sex and the City so beliebt?!) und Juweliere mit Türstehern und ohne Preisangabe, das war eine andere Welt. Ganz zu schweigen von den Schönheitskliniken und mehreren Kinos im Siam Paragon. Die Preise für Klamotten und Unterhaltungselektronik waren vergleichbar mit deutschen Preisen bis teilweise deutlich höher. Für „westliche“ Marken, wie eine Hose von Diesel durfte man gleich gerne mal über 500 Euro investieren. Nur das Essen war deutlich günstiger. Da wir ein begrenztes Budget haben, sind wir natürlich nicht zum Shoppen hergekommen und haben uns einfach nur von der Pracht Siams und seinen Einkaufszentren beeindrucken lassen. (Später konnten wir dann doch nicht widerstehen und gönnten und jeder ein Teil, aber dazu sehr viel später noch mehr. ;)) Ich fühlte mich bei dem Anblick Siams, als wäre ich in dem Film-Klassiker „Blade Runner“. Die Menschen laufen auf den Straßen und eine Etage hoher auf Brücken der Sky Trains. Überall gibt es riesige Leuchtreklamen, die Straßen sind verstopft und im Dunkeln herrscht eine fast romantische Science-Fiction Endzeit Stimmung, wie die Bilder am Vortag zeigten.
Am Abend haben uns unsere beiden neuen Freunde Pai und Gung zum Essen ausgeführt, um uns die thailändische Küche in einem „Lokal-Store“ näher zu bringen. In dem Restaurant haben wir aus 5 Schärfestufen wählen können. Uns wurde die 2 empfohlen, welche für uns eindeutig nicht zu scharf war. Die dritte Stufe hätten wir wohl auch wagen können. Wir tauschten uns viel über deutsche und thailändische Kultur mit Pai und Gung aus.
Am späten Abend begann für uns wieder die tägliche Odyssee des Nachhausekommens. Google ließ uns mit den Bushaltestellen mal wieder völlig im Stich, aber dazu später noch mehr. Unsere Reise dauerte ca. 2,5 Stunden, weil wir uns das Taxi sparen wollten. Denn kein Taxi hat uns mit dem angeschalteten Taximeter mitnehmen wollen und somit horrende Preise von uns verlangt. Unser Zeit-Budget ist nämlich im Gegensatz zum monetären unbegrenzt. Unsere Tipps zum Zurechtfinden in Bangkok haben wir später im dritten Teil thematisiert.
Dieser Beitrag war diesmal ein sehr bildlastiger, aber bekanntlich sagen Bilder ja mehr, als 1000 Worte. Wir hoffen, er hat euch gefallen und freuen uns, euch bald den dritten und letzten Teil unserer Bangkok Reihe vorstellen zu können.
26. Oktober 2016 um 18:56
Bei den lebendigen Schilderungen und Bildern,bekommt man Lust diese Stadt auch mal zu bereisen