Wir beide waren entgegen aller Ratschläge man brauche nicht mehr als drei Tage in Bangkok sieben volle Tage in dieser Metropole der Gegensätze. Wir sind der Meinung, dass man eine Stadt nicht kennen lernen kann, wenn man nur die typischen Touristenattraktionen abklappert und weiterzieht. Eine Hauptstadt mag zwar nicht für das ganze Land stehen, aber vereint doch so ziemlich das Meiste und ist somit für uns eine wichtige Station. Was uns alles in dieser faszinierenden Stadt widerfahren ist, lest ihr nun in unserem Beitrag „7 Tage in Bangkok“.

Geschrieben von Pit, kommentiert von Julia

TAG 1

Ankunft-Bangkok

 

Nach einem 11 stündigem Flug (Eurowings, Flughaben Köln Bonn bis Bangkok Suvarnabhumi, 330€ im Smart Tarif), der dank gebuchtem „Entertainment Paket“ (9,90€ mit Kreditkarte bequem vom Sitz aus buchbar) buchstäblich wie im Flug verging, sind wir ohne Schlaf in Bangkok am Flughafen Suvarnabhumi angekommen. Fälschlicherweise dachten wir am kleineren Flughafen Don Muaeng zu sein, was sich erst in der Food Corner des Flughafens aufklärte. Nach zwei Stunden und einer kleinen Mahlzeit haben wir dann mit 2 Mädels, die wir dort kennen gelernt haben einen Kleinbus einfach mal in Richtung unser Hotel ins Backpacker Mekka Khaosan Road genommen. Von dort aus haben wir, wie uns geraten wurde, jeden TukTuk Fahrer abgewiesen und es auf eigene Faust in unser Hotel Swana Bangkok Hotel gemacht – leider ohne Internet. Ja ein Taxi wäre klüger gewesen aber es hätte uns auch um eine entscheidende Begegnung ärmer gemacht! Nach einer langen Phase der Orientierung haben wir sehr schnell gemerkt, dass man wohl in der Altstadt Rattanakosin mit der Weltsprache Englisch so gut wie gar nicht weiterkommt. Insbesondere der Umstand, dass einem die Thais trotzdem irgendwie helfen möchten führt mitunter zu zeitintensiven Missverständnissen.

Wir trafen auf einer Straße zwei Thailänderinnen namens Pai (Bambus) und Gung (Garnele) – In Thailand hat nämlich jeder neben dem offiziellen Namen aus Vor- und Zunahme einen „Spielnamen“ der im Alltag die Verwendung des offiziellen Namens ersetzt. Völlig orientierungslos baten wir die beiden um Hilfe und sie zückten sogleich ihr Smartphone und halfen uns den Weg abzufotografieren. Da im Oktober in Thailand noch Regenzeit ist, wurden wir auch prompt von einem zünftigen Monsunschauer überrascht, sodass wir in ein französisches Kaffee flüchteten und Pai und Gung genauer kennen lernen durften. Wir tauschten nach stundenlangen Quatschen die Facebook-Kontakte aus und sie halfen uns in unser Hotel zu kommen.

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Nach über 30 Stunden ohne Schlaf waren wir sehr froh über unser sehr sauberes und relativ günstiges Hotel (900 Bath = 23 € die Nacht). In dieses Hotel hatten wir uns so sehr verliebt, dass wir von den 7 Tagen ganze 5 Nächte im Swana Bangkok Hotel blieben – zumal die ganzen Hostels teilweise nur 5 € günstiger waren und bei weitem nicht an den Komfort dieses 4 Sterne Hotels herankamen. Unser Hotel bot uns ein relativ großes Zimmer mit großem Doppelbett, Flat Screen an der Wand, einem Kühlschrank mit täglich zwei Flaschen gratis Wasser, einem wirklich schönen Bad, einem Safe, einer Klimaanlage und perfektes WLAN für zwei Geräte. Das mit dem Wasser ist echt wichtig, da man sich mit Leitungswasser nicht unbedingt die Zähne putzen sollte, auch wenn es in Bangkok unbedenklich ist. Aber Trinkwasser ist das nicht, auch die Thais selbst trinken kein Leitungswasser. Selbstverständlich wurde das Zimmer täglich geputzt, wie es sich in einem Hotel gehört und wir haben tatsächlich jeden Tag ein neues Stück abgepackte Seife, eine Flasche Duschgel und Shampoo, sowie 4 abgepackte Qtips und eine Duschhaube bekommen. Wir fragten uns, wie man das alles denn täglich aufbrauchen könne, jedoch stellte sich diese Menge im späterem Verlauf unserer Reise noch als sehr nützlich, gar rettend heraus.

Swana-Bangkok-Hotel

 

TAG 2

Am zweiten Tag kauften wir uns sofort eine SIM-Karte mit 3 GB Datenvolumen, welches innerhalb von 30 Tagen aufgebraucht werden kann. Wir erstanden diese lebensnotwendige Karte in einem ATS Shop für knapp 300 Bath, umgerechnet ca. 7,5 €. Mit dieser Karte hatten wir im 3G Netz wirklich immer super Empfang und flottes Internet. Da wunderten wir uns, warum wir in Deutschland noch so rückständig sind. Selbst telefonieren über Facebook und Whatsapp funktioniert reibungslos, was mir in Deutschland im sog. bestem Netz nur selten gelang.

Wir erkundeten auf eigene Faust diese mega Metropole und wurden von einem Tempel ganz besonders beeindruckt. Der Wat Bowonniwet war kein typischer Tourimagnet, sondern wurde von den „Locals“ genutzt. Wat Bowonniwet ist so schön und weitläufig, die spirituelle Stimmung hat mich fast zum Heulen gebracht, ich hätte da jeden Tag hingehen können! Dort vollzogen wir das erste Mal das Gebetsritual der Buddhisten. Wir zündeten zuerst drei Räucherstäbchen an und steckten sie in eine mit Sand aufgeschüttete Vorrichtung, zündeten danach eine Kerze an und befestigten sie an eine Vorrichtung am Füße der ersten Schale und platzierten zum Schluss eine Lotusblume in eine Blumenvase. Während des Rituals haben wir uns etwas gewünscht – ich persönlich versuche mit diesem Gebetsritual meinen „dunklen Begleiter“ in Form von unwahrscheinlichem Pech zu besiegen. Ja, ich habe mir übrigens dasselbe gewünscht, doppelt hält besser, mein Glück reicht manchmal gar nicht aus um dein Pech zu kompensieren! Der ganze Tempel samt Anlage hat uns in seiner Schönheit und Authentizität einfach von allen am meisten beeindruckt, aber seht euch die Bilder selbst an.

 

Am Abend haben wir uns mit einer langjährigen ehemaligen Klassenkameradin von mir getroffen, welche eine der Glücklichen ist, ein Arbeitsvisum als Ausländer in Thailand erworben zu haben. Als Ausländer ist es in Thailand nämlich schier unmöglich langfristig zu arbeiten. Alina hat uns die Backpacker-Area Khaosan Road gezeigt und wir tranken aus Eimern Cocktails und sind zusammen Essen gewesen. Wie in Asien üblich haben wir natürlich auch frittiertes Ekelzeug „verköstigt“, wie Skorpion und Heuschrecke.

 

Und ich habe den Skorpion übrigens aufgegessen! Ich bin die Scorpionqueen! Aber bei der Heuschrecke hast du auch ordentlich zugegriffen. Danke nochmal liebe Alina! Das war ein ordentlicher Kater. Besonders habe ich allerdings über die Menge an jungen Leuten gestaunt, die ich eher auf Mallorca vermutet hätte. Die Khaosan scheint der Ballermann von Australien und Konsorten zu sein! Schnell weg hier.

 

Schon sehr bald werden wir euch über die weiteren Tage auf dem Laufenden halten. Also bleibt gespannt!